"So ist es eben wenn Sie Spät buchen, da müssen Sie eben ein paar Mal umsteigen." Hätte ich doch nur auf Dirk gehört. Er hatte
sich frühzeitig einen Flug bei Thomas Cook, powered bei Conodor, gesichert. Billiger Materialtransport, wenige Zwischenstops und
und keine Überraschungen. Dirks Reise begann dann so: "Hamburg-Porlamar war gebucht, Hamburg-Frankfurt-St. Lucia-Porlamar
stand auf dem Flugticket. Ok dachte ich, zwischenstopps auf langen Flügen sind keine Seltenheit aber das LH fuer Lufthansa
machte mir Kopfzerbrechen. Die Lufthansahomepage verrat das sie 20Kg bei Inlandsflügen kostenlos mitnehmen, mit Kitegepaeck
aber uneinhaltbar, danach 30 Euro pro Kilogramm. Einige Anrufe später etwas Erleichterung, die junge Dame am Telefon der Thomas
Cook Servicehotline teilte mir mit das Lufthansa bei Zubringerflügen "eigentlich" die Konditionen der weiterfliegenden
Airline übernimmt. Auf der Homepage des Reiseanbieters fand ich dann die Bestimmungen für Sportgepäck, 80 Euro für
Surfgepäck, Golf und Tauchausrüstung frei. So sollten mein Boardbag dann aussehen wie Golf- und Tauchgepäck.
Nach mehrmaligem versichern dieses Inhaltes am Lufthansa Check-in und langen Minuten warten durfte ich mein kitendes Golfbag einchecken. Geschaft.
Stunden, einige Filme und Mahlzeiten später kommte ich von meinem Festerplatz aus die Karibikinsel Martinique sichten.
Schöne Lagunen, Wind und Wellen sollten ein Vorgeschmack sein auf das was mich auf Magarita erwarten würde.
Nach einer Stunde Aufendhalt auf St. Lucia ging es zum Eindspurt, die letzten 40 Minuten nach Porlamar. Erschreckender
Weise war es dort nicht mehr windig und auch die Sonne versteckte sich hinter dicken Wolken. So war auch die erste Frage
an Beany, Kitelehrer in El Yaque, der mich vom Flughafen abholte, was is´n das hier für ein Wetter?
Beany brachte mich dann zu meinem sehr netten Appartment wo ich die Zeit wohnen sollte bis Claas kommt. Kurz Sachen aus
dem Auto und schnell was einkaufen, eine Flasche Rum für 2$ , ein Bier, naja sechs für umgerechnet einen Euro. Und da war
ich, nach einer langen aber ruhigen Reise, im Windparadies El Yaque."
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Ich bin mit Iberia geflogen. Abends um sieben ging es dann zuerst nach Madrid. Iberia hat mir dort ein Zimmer gebucht, ohne Aufpreis.
Das Hotel war wirklich gut und ich habe unheimlich gut geschlafen. Den Schlaf hatte ich auch gebraucht, die Tage nach meiner Abreise
in Kapstadt waren mehr als stressig. Am nächsten morgen bin ich dann gegen 9 weitergeflogen nach Teneriffa. Von Teneriffa ging es dann
eine Stunde später non-stop nach Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Von dort dann zwei Stunden später mit der Fluggesellschaft
Aeropostal nach Isla Margerita. Der Flug mit Iberia war sehr angenehm. Obwohl ich nicht damit gerechnet hatte, schon im Flugzeug
meine erste Spanisch-Lektion zu erhalten. Keine der Stewardessen sprach Englisch gut genug um schwierigere Themen zu klären. In Caracas angekommen,
habe ich mich einfach mit der Masse Richtung Einwanderung bewegt. Mein Material und Gepäck war durchgecheckt bis Porlamar, Isla Margarita, so dachte ich zumindest, denn das stand auf
meinen Gepäckabschnitten.
Nach der Einwanderung, die ziemlich unkompliziert war, musste ich zu dem nationalen Terminal, tja...gelangen. Man liess mir aber keine
Zeit darüber nachzudenken, denn vor mir stand schon ein wild gestikulierender Mensch. Das kam mir alles sehr spanisch vor und so war es auch.
Ab Caracas kein Wort Englisch mehr. Der gestikulierende Mensch tippte auf sein Namensschild, Jose, ah, gut, ein Name...was aber will
er von mir. Mit Händen und Füssen und in amerikanischen Filmen gelernten Wörtern gab er mir zu verstehen, dass ich mein Gepäck mitnehmen müsse. Er wusste
ja nicht, dass ich das durchgescheckt hatte, also zeigte ich ihm den Gepäckabschnitt. Daraufhin bekam ich den nächsten spanischen
Wortschwall entgegengeworfen. Er machte deutlich, ich möge ihm folgen zu dem Iberia Büro. Mitlerweile war ein anderer Mensch aufgetaucht, ähnlich
gekleidet und sehr still. Ich war recht verunsichert, aber ich folgte ihm bis zu einem Schild, das auf Toiletten hinwies und nicht
auf das Büro von Iberia...nun dachte ich, aha, hatte ich doch Recht, die Jungs sind nicht ganz sauber. Darauf bedacht, dass
keiner hinter mir stand, weigerte ich mich weiterzugehen. Wir brauchen einen Dolmetscher, schnell. Dieser stand dann auch lachend
neben mir, ganz offiziell gekleidet vom Flughafen: Sör, no worries. He es legale. He es to cary tu luggage. Entiendo? Ja, ich verstand das schon. Aber
was will er auf dem Klo mit mir? Hinter den Toiletten war wirklich das Iberia Büro und Jose war offiziell angestellt am Flughafen. Ich war
erleichtert und musste ein wenig über mich und die Situation lachen. Im Büro bestätigte sich dann die Befürchtung. Mein Material liegt irgendwo
in der Wartehalle. Ich sollte es schleunigst holen. Nächstes Problem war dann die Polizei und der Zoll. In Deutschland hätte ich wohl lange
erklären müssen, warum ich da wieder rein will und ob das erlaubt sei. Der Polizist schaute mich nur gelangweilt an und
winkte ab oder mich durch. Das war nicht ganz zu klären, ich bin durchgegangen und keiner hatte dann noch was gesagt. Jose hatte das bis hierhin
Prima gemanaged und konnte durchaus mehr Englisch als ich dachte. Zumindest verstanden wir uns mit Händen und Füssen ganz gut. Mit seiner
Sackkarre mussten wir die Ankunftshalle verlassen und sind ca. 800m zum Terminal für die Inlandsflüge gelaufen. Das
Klima hat mich da das erste Mal erschlagen. Es war bewölkt und hatte geregnet. Dadurch war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und
man fühlte sich tropisch. Es gab da keine Chance nicht zu schwitzen. Beim Einschecken nach Porlamar mussten noch ca. 2 Dollar
Gebühr bezahlt werden. Während des Fussmarsches wurde ich durch Jose auf einen weiteren Geschäftszweig seiner Person aufmerksam
gemacht, der Devisentausch. Durch den Verfall des lokalen Bolivar wird der Dollar rege auf dem Schwarzmarkt getauscht. Dadurch
erhält man ungefähr 30% mehr für seine Dollar. Was mir generell wieder Spanisch vorkam, ist gang und gebe in jedem Geschäft hier in
Venezuela und überhaupt kein Problem. Ich lehnte unwissend trotzdem ab und liess Jose mit einem Trinkgeld ziehen. Wenn ich das System
vorher gekannt hätte, wäre ich über den Service wirklich froh gewesen. Durch meine Unsicherheit und Unwissenheit war die Erfahrung
zuerst eher unangenehm. Ich war froh endlich am Abfluggate nach Porlamar zu sein. Dann waren es nur noch 40 Minuten bis zum kleinen
Flughafen auf der Isla Margarita. Dirk hat mich abgeholt und wir fuhren mit einem Taxi nach El Yaque. Wo schlafen? Dirk hatte sich
in den Tagen zuvor darum gekümmert. Wir wohnen jetzt direkt am Strand. Darüber mehr beim nächsten Mal.
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